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Es ist erst unser dritter Urlaubstag und doch klingelt der Wecker um 5:30 Uhr. Nach einem kurzen Frühstück auf dem Schiff, das uns von Gran Canaria zur Blumeninsel Madeira gebracht hat, laufen wir voller Vorfreude über die ausgestorbenen Decks Richtung Gangway. Am Hafen wartet bereits unser Taxifahrer, der uns von Funchal zu unserem Startpunkt bringen soll. „Hey Guys, I’m Marco, are you ready for your hike from Pico Arieiro to Pico Ruivo? It’s the best hike on the island“, begrüßt er uns und macht uns so gleich noch mehr Lust auf die anstehende Tour.

Fahrt zum Pico Arieiro

Während der 40-minütigen Fahrt geht es durch schmale Straßen und Serpentinen hinauf zum dritthöchsten Berg Madeiras. Marco erzählt uns einige spannende und leider auch traurige Dinge über die portugiesische Insel. Im Jahr 2016 hat ein verheerender Waldbrand große Teile zerstört. „You’re in a plane now“, sagt Marco plötzlich, lacht und deutet aus dem Fenster. Mittlerweile sind wir so hoch, dass wir das Gefühl haben, mit dem Auto über Wolken zu fahren. Ein paar Minuten später steigen wir bei sechs Grad auf dem Parkplatz des Pico Arieiros (1.800 m) aus. Eisiger Wind bläst uns ins Gesicht und es ist weit und breit keine andere Menschenseele in Sicht. „Have fun guys, see you later“, verabschiedet sich Marco und fährt den Weg zurück ins Tal. 

Atemberaubender Sonnenaufgang

Vom Parkplatz aus ist der Gipfel des Pico Arieiros über wenige Treppen zu erreichen. Die Wolkendecke lässt den Ort magisch erscheinen, aber noch schöner wird es, als die Sonne langsam am Horizont auftaucht und die Berggipfel in goldenes Licht taucht. Wow, wir haben noch nie einen schöneren Sonnenaufgang gesehen und kommen aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. 

Der höchste Berg Madeiras: Wanderung zum Pico Ruivo

Nach diesem einzigartigen Naturspektakel wollen wir aber unsere Wanderung zum Pico Ruivo (1.862 m) starten. Die beiden Berggipfel sind über einen gut ausgebauten Wanderweg verbunden. Schwindelfrei solltet ihr allerdings sein, denn der Weg verläuft teilweise sehr nahe am Abgrund. Angst haben muss hier aber niemand, denn alle gefährlichen Stellen sind ausreichend gesichert. Wer sich an die vorgegebenen Wege hält, sollte hier also keine Probleme kriegen.

Es ist immer noch sehr windig und wir müssen teilweise aufpassen, dass wir nicht einfach wegfliegen. Nach ein paar Minuten erreichen wir einen weiteren Aussichtspunkt, Miranduro Balcoes, hoch über der Schlucht. Wir haben wirklich Glück mit dem Wetter und freie Sicht über die Berge. 

Der in die Felswand geschlagene Weg führt uns über einige Treppen weiter nach unten beziehungsweise nach oben. Wir kommen außerdem an einigen Tunneln vorbei, weshalb wir euch empfehlen, bei dieser Wanderung auf jeden Fall eine Taschen- oder Kopflampe dabei zu haben.

Während wir an diesem Tag die meiste Zeit ganz alleine unterwegs sind, kommen uns ab und zu nur ein paar Trailrunner entgegen. „Almost there guys“, ruft uns einer der Einheimischen lachend entgegen, als wir eine der letzten, anstrengenden Treppen nach oben kraxeln.

Auswirkungen des Waldbrandes

Wir sind schon fast am Gipfel angekommen, als wir uns plötzlich wieder an Marcos Worte erinnern. Überall sehen wir weiße, abgebrannte Baumstämme, zwischen den grünen Gipfeln. Man kann sich kaum vorstellen, wie das Feuer hier gewütet haben muss. Auch hier dürfen wir wieder einige tolle Aussichten genießen.

Über den Wolken

Wir sind mittlerweile nur noch wenige Minuten von der Casa do Abrigo entfernt. Hier kann man laut einigen Reiseführern normalerweise Getränke kaufen, bei unserer Wanderung ist die Berghütte aber geschlossen. Anschließend beginnt der Aufstieg zum Gipfelkreuz und nach wenigen Höhenmetern haben wir es geschafft: Wir stehen auf dem höchsten Berg Madeiras!

Abstieg nach Achada do teixeira

Da wir den Nachmittag noch in der Altstadt von Funchal verbringen möchten, entscheiden wir uns für den einfachen und kurzen Abstieg nach Achada do teixeira (1.580 m). Auf dem einfachen gepflasterten Weg dort hin erwartet uns noch der eine oder andere Fotospot und eine tolle Sicht auf das Meer.

Am Parkplatz sehen wir schon von Weitem Marcos gelbes Taxi. „Hey guys, you survived!“, begrüßt er uns. Auf dem Weg zurück nach Funchal stoppt er für uns noch extra an einem Geheimtipp, von wo aus wir einen tollen Blick über Funchal und den Hafen haben. Wir genießen schließlich die Mittagssonne in der Altstadt von Funchal und probieren noch ein paar der einheimischen Früchte, die man auf dem Markt in der Innenstadt kaufen kann („Bananen-Maracuja“ und „Tomate-Maracuja“), bevor wir am Abend wieder in See stechen und von der portugiesischen Blumeninsel im Atlantik Abschied nehmen müssen. Tschüss Madeira, wir kommen wieder!

Fakten zu unserer Wanderung

  • Pico Arieiro – Pico Ruivo – Achada do Teixeira
  • Datum: 10. März 2019
  • Distanz: circa 10 Kilometer
  • Dauer: Wir haben etwa 4 Stunden gebraucht
  • Die Wanderung im Video

    Wie immer haben wir natürlich auch ein kleines Video von unserer Wanderung für euch. Viel Spaß!

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