Skip to main content

Bewegung macht hungrig: Das kann nicht nur mein Freund Igor bestätigen, der bei jeder unserer Wanderungen bereits nach den ersten gelaufenen Kilometern darüber nachdenkt, „wo wir nach unserer Tour denn noch etwas kleines essen und trinken könnten“. Gott sei Dank wohnen wir beide in Rheinland-Pfalz und haben somit einen der schönsten Fernwanderwege direkt vor der Nase. Der Moselsteig begeistert nicht nur durch seine landschaftliche Vielfalt, sondern auch durch hervorragende Einkehrmöglichkeiten und jede Menge Weinstuben. Die Einladung der Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH und Mosellandtouristik GmbH nehmen wir deshalb natürlich gerne an und machen uns am ersten Novemberwochenende auf zu einem Event der besonderen Art. Gemeinsam mit 19 anderen Outdoor- und Reisebloggern lernen wir unsere Heimat im Rahmen des Wanderevents „Moselsteig-Wünschelrouten-Wochenende“ noch einmal auf eine neue Art und Weise kennen. Im Fokus stehen dabei nämlich nicht nur die Wanderungen, die von regionalen und fachkundigen Wanderführern begleitet werden, sondern auch vor allem eines: Wein & Genuss!

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Wenn (nicht nur) die Nebel tanzen

Untergebracht sind wir (und natürlich auch die anderen Blogger) im 3-Sterne-Hotel Lellmann im kleinen Örtchen Löf an der sonnigen Untermosel. Sonnige Untermosel? Da müssen nicht nur wir, sondern auch die Leiterin der gleichnamigen Tourist-Info, Vanessa Deffner, schmunzeln, als sie uns am Freitag im Weingut Gietzen in Hatzenport begrüßt. Von Löf aus erreichen wir den kleinen Weinort innerhalb weniger Minuten mit der Bahn. Damit wir gestärkt zu unserer ersten (Wein-) Wanderung aufbrechen können, versorgt uns Albrecht Gietzen und seine Frau auf ihrem Hof mit leckeren Mosel-Tapas und (alkoholfreiem) Traubensaft — die dank des anhaltenden Regens dann doch im Innenraum serviert werden.

Natürlich lassen waschechte Outdoor-Blogger sich von ein bisschen Regen nicht aufhalten und starten wir gut gelaunt die erste Wanderung des Tages: Vom Weingut aus begleitet uns Albrecht Gietzen ein Stück auf dem Traumpfad Hatzenporter Laysteig und erzählt uns dabei spannende Geschichten rund um den Mosel-Weinbau. Am Aussichtspunkt Rabenlay sitzen wir nicht auf dem Trockenen — und damit ist durchaus nicht der immer noch anhaltende Regen gemeint. Nachdem wir nun nicht nur durch die Weinberge gewandert und sondern auch sehr viel über den Weinanbau gehört haben, muss der Traubensaft natürlich auch probiert werden (dass dieser diesmal nicht mehr alkoholfrei ist, versteht sich von selbst). Nicht umsonst tragen wir alle ein Weinglas um den Hals.

Auf unserem weiteren Weg durch die Weinberge und kleine Waldabschnitte, werden unsere Gläser immer wieder mit anderen Weinsorten aufgefüllt. Beim Abstieg tanzen somit nicht nur die weißen Nebel über den Weinbergen, sondern auch einige Blogger ;-).

Weinmajestäten und noch mehr Traubensaft

In Deutschland gibt es insgesamt 13 Anbaugebiete für Qualitätswein und jedes dieser Gebiete wählt seine eigenen Weinmajestäten. Diese sind im Dienste der Stadt und des Weins unterwegs und im Rahmen ihrer Amtszeit an viele Termine gebunden. Dazu gehören unter anderem Wein- und Winzerfeste, aber auch Treffen mit Outdoor-Bloggern. Zurück im Hotel treffen wir nämlich auf die Weinmajestäten von Kobern-Gondorf: Mit Weinkönigin Julia I. und ihren Prinzessinnen Katrin und Nicola haben wir eine Weinprobe und lassen den Tag schließlich beim einem leckeren, gemeinsamen Abendessen im Hotel Lellmann ausklingen.

Wandern, Wein und Whiskey

Am nächsten Morgen fahren wir nach einem reichhaltigen Frühstück mit der Bahn nach Treis-Karden. Hier erwarten uns Petra Richard vom Institut Moselenergie und Manfred Rausch, der 1. Vorsitzende Förderverein Pommerner Martberg 1997 e.V. Zusammen wandern wir vom Bahnhof Treis-Karden auf dem Moselsteig Richtung Pommern. Der Weg ist zwar nur 6 Kilometer lang, jedoch legen wir bis zu unserem Zwischenstopp auf den Martberg einige Höhenmeter zurück. Die ersten Meter geht es stetig bergauf und obwohl die Sonne es noch nicht hinter dem Nebel hervor geschafft hat und das Thermometer frische 5 Grad anzeigt, friert beim Aufstieg keiner von uns. Eigentlich könnte man jetzt einen herrlichen Blick ins Moseltal genießen; aber so ist das nun einmal bei Wanderungen im Herbst. Wir sind uns trotzdem einig, dass das düstere Wetter nochmal eine ganz besonders mystische Atmosphäre schafft.

Von Kelten und Römern

Einen Zwischenstopp machen wir hoch oben auf dem Martberg. Rund 180 Meter über der Mosel gelegen, befand sich hier zu römischer Zeit ein Tempelbezirk, in dem der Gott Mars verehrt wurde. Große Teile dieser Anlage wurden auf den antiken Grundmauern wiederaufgebaut. Gemeinsam mit anderen Rekonstruktionen vermittelt sie heute einen lebendigen Eindruck der Lebens- und Glaubenswelt der Kelten und Römer.

Unser Weg führt uns schließlich wieder bergab ins Moseltal. Nach so viel Kultur haben wir uns wahrlich etwas Wein verdient. Deshalb legen wir eine Pause im Weingut Leo Fuchs, einem der ältesten und traditionsreichsten Weingüter an der Mosel, ein. Da es sich auf leeren Magen schlecht trinkt, werden knurrende Mägen aber zuerst mit leckerem römischen Fingerfood und Linsensuppe von Onkel Otto gefüllt. Im Anschluss sind wir bestens gestärkt, um 10 verschiedene Weine des Winzers zu probieren.

Von innen und außen aufgewärmt geht es schließlich weiter von Pommern nach Kail. Mittlerweile hat sich auch die Sonne raus getraut und bei dem Weg durch die Weinberge, können wir unsere Jacken getrost im Rucksack lassen. Zudem genießen wir endlich die langersehnten Aussichten auf das schöne Moseltal. Wir wandern weiter moselaufwärts, überqueren einmal eine Landstraße und kommen an der Pommerner Sonnenuhr vorbei. Irgendwann verlassen wir die sonnigen Weinberge und folgen dem Weg in ein herbstliches Waldstück mit bunten Blättern und einem kleinen Bachlauf weiter leicht bergauf.

Schließlich erreichen wir das 300 Seelen-Dörfchen Kail. Vor allem Whiskey-Liebhaber sollten der kleinen Ortsgemeine aber gerne einen Besuch abstatten, denn hier kann man in der Brennerei Hubertus Vallendar nicht nur viel Wissenswertes erfahren, sondern die edlen Brände (und dazu passende Schokolade!) auch verkosten.

Federweißer und Zwiebelkuchen in Cochem

Federweißer und Zwiebelkuchen sind ein Muss für jeden, der die Moselregion besucht und natürlich sollen auch wir zum Abschluss noch in den Genuss dieser typischen Spezialitäten kommen. Deshalb bringt uns ein Bus nach dem Whiskey-Tasting ins circa 12 Kilometer entfernte Cochem, wo wir den Abend in einer Weinstube mit diesen beiden Köstlichkeiten ausklingen lassen. Federweißer ist übrigens der erste Wein des Jahres, hat einen relativ niedrigen Alkoholgehalt und schmeckt sehr süß.

Leider ist es bei unserer Ankunft schon zu dunkel, um wirklich etwas von der Stadt zu sehen, dabei ist ein Besuch der Stadt wirklich empfehlenswert. Igor und ich haben Cochem bereits im Oktober besucht und konnten schöne Bilder von der Reichsburg machen.

Time to say Goodbye

So schnell ist ein Wochenende an der Mosel vorbei und während ein Teil der Blogger am Sonntag noch von Löf nach Kobern-Gondorf wandert, müssen einige andere, darunter auch wir, leider schon abreisen. Das Bloggerevent hat uns einmal mehr gezeigt, was für ein Glück wir haben in so einer schönen Region in Rheinland-Pfalz zu wohnen. Die Etappen des Moselsteiges sind mit unterschiedlichen Längen und Schwierigkeitsgraden sehr abwechslungsreich und für jeden Wandertyp geeignet. Wir freuen uns schon darauf, demnächst noch weitere Abschnitte des insgesamt 365 Kilometer langen Fernwanderweges zu erkunden.

Anzeige // Dieser Beitrag entstand in Kooperation mit Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH und Mosellandtouristik GmbH. Die Veranstalter, Gastgebern und eventuelle Sponsoren haben wir in diesem Beitrag verlinkt. Wir bedanken uns recht herzlich für die Einladung und das tolle Event!

11 Comments

Leave a Reply