Seit ein paar Wochen ist der Umbau unseres Vitos zum Camper so weit vorrangeschritten, dass wir unbedingt die erste Tour mit unserem „Togo“ starten wollten. Relativ spontan entschieden wir uns deshalb mit dem Van in die Berge zu fahren. Für unsere erste Tour sollte ein schöner Campingplatz herhalten und nach ein wenig Googeln entschieden wir uns relativ schnell für den Campingplatz „Camping Erlebnis Zugspitze“ in Grainau (keine Werbung, aber eine ausdrückliche und ehrliche Empfehlung von uns Beiden!). Unser Ziel war es ein schönes Wochenende in Bayern zu verbringen, die ersten Nächte in unserem Camper zu genießen und eine schöne Bergwanderung zu machen.
Wer keine Lust hat den folgenden Reisebericht zu lesen, kann sich unsere Tour auch bei YouTube anschauen. Aber Vorsicht: Die Aufnahmen könnten akutes „Bergweh“ verursachen!
Anreise und Ankunft am Campingplatz
Die Anreise ab Trier lief problemlos. Wir mussten beide noch einen halben Tag arbeiten und fuhren um die Mittagszeit los. Nach etwa 5 Stunden tauchten die ersten Berge auf unserer Strecke vor uns auf. Es ist einfach immer wieder überwältigend für uns. Am Campingplatz angekommen verlief der Check-In problemlos. Uns wurde ein schöner Stellplatz zugeteilt . Da es schon dunkel war, konnten wir die Aussicht, die sich uns von unserem Parkplatz bot, nur erahnen. Aber als wir am nächsten Morgen die Augen öffneten war uns klar, dass wir uns nicht getäuscht hatten.
Tourentipp: Über die Riffelscharte zum Eibsee
Schon vor der Fahrt hatte ich ein bisschen recherchiert und nach schönen Wanderrouten ab Grainau gesucht. Wir wollten auf jeden Fall mehr als 10 Kilometer unterwegs sein und die Highlights wie Höllentalklamm und Eibsee auf jeden Fall mitnehmen. Wir entschieden uns deshalb für die circa 15 Kilometer lange Tour „Über die Riffelscharte zum Eibsee“. Die Wanderrung startet normalerweise an der Zugspitzbahn Haltestelle Hammersbach. Allerdings wanderten wir direkt von unserem Campingplatz aus los (circa 2,5 Kilometer mehr).
Hammersbach und Höllentalklamm
Von der Haltestelle geht man parallel zu den Gleisen Richtung Westen weiter und stößt irgendwann auf den Hammersbach und eine kleine Kapelle. Die Höllentalklamm und Höllentalangerhütte sind von hier aus sehr gut ausgeschildert – ihr müsst also einfach immer nur den gelben Wegweisern folgen. Man folgt dem Bach, über Brücken und einige Treppen immer weiter hinauf in den Wald. Irgendwann erreicht man die erste Station, eine kleine Hütte am Eingang zur Höllentalklamm, auf der Ihr eine Toilette nutzen oder eine kleine Brotzeit zu euch nehmen könnt.
Info: Die Höllentalklamm ist nur von Juni bis Oktober geöffnet. Wer durch die Schlucht gehen möchte, zahlt 5 Euro „Eintritt“.
Gleich hinter dem Eingang der Klamm erwartet euch eine andere Welt: Euren Weg legt ihr über unzählige Stege, Brücken und Höhlen durch den Fels zurück. Ein einmaliges Erlebnis. Ihr solltet übrigens an eine Regenjacke denken, denn es kann zwischenzeitlich ganz schön feucht werden ;-).
Nach der Klamm ändert sich die Landschaft langsam wieder. Ihr wechselt auf die andere Talseite und es geht relativ steil in Serpentinen bergauf. Aber keine Sorge: Es dauert nich mehr lange, bis ihr euch stärken könnt, denn die Höllentalangerhütte ist keine 10 Minuten entfernt. Hier könnt ihr einen Stopp einlegen, was kühles trinken oder auch etwas essen. Aber schlagt euch den Bauch besser nicht zu voll, denn der anstrengendste Teil der Wanderung steht euch noch bevor.
Aufstieg zur Riffelscharte
Während ihr bei dem Aufstieg zur Hütte und durch die Höllentalklamm wahrscheinlich noch auf dutzende andere Wanderer gestoßen seid, wird der restliche Teil der Wanderung um einiges ruhiger — aber auch viel schwerer. Für Kinder oder eure Vierbeiner ist kommende Auf- beziehungsweise Abstieg nicht geeignet und ihr solltet auf jeden Fall Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und eine gute Kondition mitbringen.
Kurz nach der Hütte überquert ihr das, in der Regel trockene, Bachbett über eine Brücke. Auf der anderen Talseite geht es, vorbei an einer Herde Schafe, zunächst in angenehmer Steigung weiter. Auf eurem Weg wechseln sich Wiesenflächen und Waldstücke miteinander ab.
Irgendwann glaubt ihr wahrscheinlich, eurer Weg endet hier einfach, denn ihr erreicht einen plötzlich unscheinbaren Steig. Aber keine Sorge: Ihr seid noch richtig! Folgt einfach den roten Markierungen nach rechts. Hier wird der Aufstieg auf jeden Fall schon schwerer und ihr werdet das eine oder andere Mal eure Hände zur Hilfe nehmen müssen. Haltet weiterhin Ausschau nach den teilweise verblassenden, roten Punkten bis ihr irgendwann auf das Schild „Riffelscharte“ stößt. Folgt den Punkten und Pfeilen weiter bis ihr ein Drahtseil erreicht, an welchem ihr ein richtig steiles Stück nach oben klettern müsst. Nach diesem Aufstieg wird der Weg langsam wieder etwas flacher und wendet sich schließlich nach links. Bald habt ihr es geschafft: Ihr erreicht den breiten Sattel der Riffelscharte und habt einen einzigartigen Ausblick über das Tal und den wunderschönen Eibsee.
Der Abstieg
Der beschwerlichste Teil dieser Wanderung ist wohl der Abstieg, denn nun müsst ihr einige Stunden bergab gehen beziehungsweise klettern. Der Weg führt euch wieder zu einem Stahlseil, entlang dessen ihr ein längeres Wegstück in Richtung Südwesten nach unten klettern müsst. Ich erwähne es nochmal: Für diesen Abstieg solltet ihr auf jeden Fall trittsicher und schwindelfrei sein!. Dahinter erwartet euch eine große Schuttreiße, an dessen linken Seite ihr weiter runter müsst – leider ohne Seil. Das war eine gaz schöne Rutschpartie und ging ganz schön auf die Knie. Wenn ihr das aber geschafft habt, wendet sich der Weg von der Reiße ab und ihr erreicht einen Latschen und Lärchen bewachsenen alten Schuttkegel.
In Serpentinen geht es weiter bergab, bis ihr irgendwann zu einer Weggabelung kommt. Hier habt ihr zwei Möglichkeiten:
- Nach links gehen (Länger, aber leichter zu finden.
- Nach recht gehen (Kürzer, aber schwerer zu finden.
Bei der ersten Variante kommt ihr bald zu der Haltestelle Riffelriss der Zugspitzbahn. Von hier aus erreicht ihr irgendwann den mit der Nummer 821 markierten Weg, den ihr hinunter bis zum Eibsee gehen könnt. Bei der zweiten Variante (die wir gewählt haben), stößt ihr auf einen nicht mehr verwendeten Fahrweg, bis ihr irgendwann an einem ehemaligen Wendeplatz vorbeikommt. Hier müsst ihr euch rechts halten und der alten Trasse weiter hinunter folgen. Der Weg führt weiter in den Wald hinein. Irgendwann gabelt sich die Spur — ihr solltet euch dann links halten und müsstet bald auf einen breiteren Weg stoßen, dem ihr einfach bergab folgt. Dann seht ihr auch schon die ersten Wegweiser, die euch zum Eibsee führen.
Der Eibsee
Wir haben für die ganze Wanderung circa 9,5 Stunden gebraucht. Allerdings haben wir an beiden Hütten eine Pause eingelegt und generell relativ viele Fotostopps gemacht. Die reine Gehzeit betrug wahrscheinlich circa 7,5 Stunden. Ich muss zugeben: Als wir am Abend am Eibsee angekommen sind, waren wir wirklich so richtig fertig :D. Aber auch glücklich, den die Tour hatte landschaftlich wirklich einiges zu bieten! Leider wurde es schon langsam dunkel, sodass wir unsere Pause am Eibsee auf den nächsten Tag verlegten und einfach nur noch zurück zum Van wollten. Den Vormittag vor unserer Heimfahrt haben wir dann damit verbracht, ein bisschen Zeit am See zu verbringen und nochmal mit dem Ruderboot rauszufahren.
ich finde es unglaublich faszinierend mit einem ausgebauten Van einfach loszuziehen, wo man eben gerade hin will 🙂
das muss das absolute Freiheitsgefühl sein! und bei so einer Tour lohnt sich dann doch auch jede Mühe, wenn man mit dem Ausblick belohnt wird!!!
liebste Grüße auch,
❤ Tina von liebewasist.com
Liebe was ist auf Instagram
Liebe Tina, wir sind auch einfach immer noch überwältigt davon, das wir diese Freiheit mit dem Van jetzt tatsächlich genießen können. Viele Grüße aus Trier
Der Eibsee steht auch noch auf meiner Entdecken Tour.
Und natürlich die ganzen Klamms. Ich war dieses Jahr bereits in der Breitachklamm und letztes Jahr am Königssee auch beides sehr zu empfehlen übrigens.
Für manche Trips leihen wir uns einen umgebauten Sprinter, einen eigenen habe ich leider noch nicht. Aber ach das wäre ein Traum 🙂
Liebe Grüße Anni von https://hydrogenperoxid.net/
Hallo Anni, der Eibsee ist wirklich einfach nur ein absoluter Traum. Bei uns steht der Königsse auch noch auf der Bucket List ;-). Vielleicht könnt ihr euch euren Traum vom eigenen Van ja auch noch irgendwann erfüllen? Viele Grüße aus Trier
Wunderschöne Bilder nach einer wunderschönen Idee! Einfach toll euer Umbau und damit die Realisierung des Traums vieler Menschen!!
Hallo Denise, vielen Dank für das Kompliment! Viele Grüße aus Trier
Die Bilder sehen ja toll aus. Da habt ihr wirklich tolle Erlebnisse mit dem aus- und umgebauten Van gehabt. Da macht das Reisen bestimmt noch viel mehr Spaß.
Ich wünsche wuch weiterhin tolle Abenteuer mit eurem schicken Gefährt.
Liebe Grüße,
Mo
Hallo Mo, vielen Dank für deinen Kommentar. Wir hatten wirklich sehr viel Spaß mit dem Van :). Danke und LG aus Trier
Eure Wanderroute sieht wirklich klasse aus, das sieht nach einer sehr schönen Reise aus. Mit dem Ben ist natürlich auch eine wirklich tolle Angelegenheit, ich liebe es ja so flexibel unterwegs zu sein. Viele liebe Grüße bis bald Anja
Hallo Anja, vielen Dank für deine lieben Worte. Es war wirklich traumhaft. Grüße aus Trier
Ich finde es unglaublich faszinierend mit einem ausgebauten Van einfach loszuziehen, wo man eben gerade hin will, die Welt liegt quasi einem zu Füßen… oder eher auf der Straße 😉
Das muss das absolute Freiheitsgefühl sein! Und bei so einer Tour lohnt sich dann doch auch jede Mühe, wenn man mit dem Ausblick belohnt wird!!!
Deine Erlebnisse machen echt Lust auf mehr und ich bin jedes mal gespannt, wenn ich einen neuen Beitrag auf deinem Blog entdecke, wohin es euch dieses Mal hinzieht 🙂
Gaaaaanz liebe Grüße, Lisa
Hallo Lisa, vielen Dank für deine lieben Worte. Es ist wirklich unglaublich cool mit dem Van, du sagst es! Ich freue mich auch schon auf unsere weiteren Erlebnisse :-). Viele Grüße aus Trier
Die Gegend schaut ja GIGANTISCH aus! Geile Fotos. DA muss ich unbedingt auch mal hin!
Wunderschöne Fotos und eine wahnsinns Kulisse <3. So ein Trip mit dem Van ist sicher eine coole Sache 🙂
Hallo Tina, das stimmt – es war einfach der Hammer . Grüße aus Trier
Ein toller Platz zu dem du uns entführst <3! Da möchte ich auch mal hin … einfach nur wunderschön und idyllisch. Danke für den schönen Beitrag!
lg
Verena
Hallo Verena, ein Besucht dort lohnt sich auf jeden Fall :). LG aus Trier
Eine tolle Wanderung mit vielen Infos. Die 7-9 Stunden Zeit wären mir persönlich etwas zu lang. Für Kinder ist das ja, wie Du im Artikel erwähnt hast nicht zu empfehlen. Die Bilder gefallen mir aber sehr gut und man bekommt richtig Lust, gleich den nächsten Wanderurlaub zu planen. Hoffen wir mal auf einen schönen „goldenen Oktober“ mit vielen zum Wandern geeigneten Tagen. Viele Grüße und Spaß bei euren nächsten Wandertouren!
Hallo Jürgen, ja es war schon ein langer Weg. Wir hoffen auch auf einen goldenen Oktober, denn im Herbst finde ich persönlich das Wandern ja noch schöner :). LG aus Trier
Genau so stell ich mir einen Urlaub vor und ich beneide auch um den Van. Für mich würde es nichts schöneres geben als so einen Van zu besitzen und einfach loszufahren. Und morgens dann aufstehen und wandern gehen, herrlich!
Danke für den Bericht der tollen Wanderung in Bayern!
Alles Liebe,
Julia
https://www.missfinnland.at
Hallo Julia, es ist wirklich absolut herrlich. Vielleicht kannst du dir den Traum ja auch irgendwann erfüllen? Viele Grüße aus Trier
Wunderschöne Fotos, die absolut Lust auf die Berge machen! Danke für den tollen Bericht!
Hallo Cronelia, vielen Dank für das Kompliment :). LG aus Trier
Diese Gegend ist richtig schön. Tolle Bilder, die Lust machen, Euch mal nachzueifern. Obwohl ich so gar kein Camping Fan bin.
Hallo Marion, das haben jetzt schon so viele gesagt :D. Vielleicht probiert es der ein oder andere ja doch mal wieder aus mit dem Camping :P. LG aus Trier
So ein toller Beitrag mit noch tolleren Bildern! Da bekommt man direkt Lust, sich auch einen Van anzuschaffen.
Die Gegend rund um Grainau und die Zugspitze ist einfach wunderschön, oder?
Superschöne Bilder, die Wanderung ist echt ein Traum. Die Klamm würde ich gerne mal sehen, so schön ist es da! Du hast da echt eine Leidenschaft in mir geweckt, die jetzt lange geschlummert hat: Hochgebirge und wandern. Ich geh dann mal meinen Mann bearbeiten (Norddeutscher).
Lieben Gruß, Bea.
Ein Traum! Ab in den Van und einfach los! Die Bilder und das Video spiegeln diese Gelassenheit super stark wieder! Freut mich sehr für euch, dass ihr eine so schöne Zeit hattet! 🙂
Viele Grüße, ROSIE
Wow das sieht wunderschön aus und ich war schon ewig nicht mehr wandern. Bei dem gemütlichen Wagen würde ich aber wahrscheinlich einfach den ganzen Tag darin verbringen, haha 😀
Liebe Grüße
Dorie von http://www.thedorie.com
Das scheint eine wirklich richtig schöne aber auch super anstrengende Tour gewesen zu sein. Ich mag eure Bilder und auch die Eindrücke aus dem Video total. Da will man direkt losfahren 🙂 Ich hab auch schon lange geplant mal mit einem Van oder einem Wohnmobil loszufahren, ist bestimmt spannend und etwas flexibler als mit einem Wohnwagen 🙂
Liebe Grüße,
Leni 🙂
https://www.sinnessuche.de
Was für großartige Eindrücke. WOW!
Euer Van sit große Klasse.
So eine schöne Wandertour hat echt was für sich. Grade bei solchen Landschaften. alleine der Blick auf den EIBSEE ist atemberaubend.
Liebe Grüße,
Tama <3